250. Mahnwache für Notleidende und Schutzbedürftige in Schladming
Afghanischer Jugendlicher, der den Anlass für die erste Mahnwache in Schladming vor fünf Jahren bot, erhielt positiven Asylbescheid.
Beitrag vom 27.08.2024
Fast fünf Jahre lang fanden in Schladming Mahnwachen für Notleidende und Schutzbedürftige statt. Nach 250 solcher ökumenische gestalteter Mahnwachen vor der evangelischen Schladminger Stadtpfarrkirche soll nun, Ende Agust 2024, Schluss sein, so die Initiative. Zum einen würden die Initiatoren inzwischen selbst nicht mehr in Schladming leben; zum anderen sei es an der Zeit, dass sich die Mahnwache verändert, "wie alles im Leben seine Zeit hat", hieß es in einer Presseaussendung: "Die wöchentlichen Gebete werden nicht mehr in Präsenz weitergeführt. Der solidarische Impuls soll aber bleiben. In welcher Form ist noch offen."
Start wegen drohender Abschiebung
Anlass zur Gründung der Mahnwache im November 2019 bot eine drohende Abschiebung des afghanischen Jugendlichen Hossein Khavary. Seither hatten jeden Donnerstagabend Menschen vor dem evangelischen Pfarrhaus in Schladming gebetet und gewacht. Khavary konnte schließlich in Schladming bleiben - und erhielt nun sogar unmittelbar vor Bekanntgabe des Endes der Mahnwachen einen positiven Asylbescheid. "Ich bin geneigt, an göttliche Fügung zu glauben, weil wir einen Tag vor der letzten 250. Mahnwache die Nachricht erhalten haben, dass Hossein nach einer juristischen Prüfung nun endgültig durch den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof der Asylstatus zugesprochen wurde", freute sich Mit-Initiator Hannes Stickler, katholischer Diakon in Schladming, über die Nachricht.
Viel Dankbarkeit
Mit einem "Danke und Vergelt's Gott, Schladming!", wandte sich der Grazer diözesane Integrationsbeauftragte, Erich Hohl, an die Initiative: "Eure herzhafte und schon seit fast fünf Jahren ununterbrochen ausdauernde wöchentliche ökumenische Mahnwacheninitiative ist für mich ein Hoffnungszeichen in einer mitunter unübersichtlichen Weltenlage. Danke für euren spirituellen und praktischen Einsatz für Menschen auf der Flucht und für Menschen in bedrängenden Lebenssituationen."
Auch der evangelische Superintendent in der Steiermark Wolfgang Rehner zeigt sich von der Mahnwache beeindruckt: "Danke für eure Treue im Gebet und euer mutmachendes Beispiel. 250 Gebetstreffen durch wechselvolle Zeiten sind ein starkes Glaubenszeugnis in ökumenischer Verbundenheit. An einem solchen Meilenstein den Schlusspunkt setzen zu können, ist ein Geschenk."
Quellen: Kathpress, Red